Motivation der Teilnahme an der Gestaltung des Kreuzweges. Mein Leben lang habe ich mich mit dem "Kreuzweg" beschäftigt und viele unzählige Studien dazu gemacht. Es war für mich von daher selbstverständlich an der Gestaltung des Kreuzweges in Nispert teilzunehmen.
Gedanken zum Tod am Kreuz
Nach langem Studium des heiligen Grabtuches aus Turin und dem heiligen Schweisstuch aus Oviedo hatte ich mir eine ziemlich klare Vorstellung der historischen Fakten des Kreuzweges und vor allem dem Tod am Kreuz und der Auferstehung gemacht. Es lag von daher auf der Hand mich möglichst nahe an die forensischen Fakten zu halten.
Nach langem Überlegen bin ich jedoch davon abgewichen, nicht nur, da diese zu einer zu grausamen Darstellung der Kreuzigung geführt hätte, die mir unmöglich erschien zu malen, sondern es bewegten mich vor allem die spirituelle Überzeugung den Tod so darzustellen, wie ihn wohl die Mutter Gottes María und der Jünger Johannes erlebt haben mochten. Ich entschied mich von daher der Tradition des "Thronum Gratiae" zu folgen, in der Überzeugung, dass sowohl seine Mutter als auch sein Jünger Johannes die immense Göttlichkeit Christi so übermächtig gespürt haben mochten, sodass durch diese Wahrnehmung, wahrscheinlich selbst die grösste körperliche Grausamkeit weit in den Hintergrund trat.
Ich bin überzeugt, dass die übernatürliche göttliche Präsenz Christi, am Besten durch das Gold, genau wie bei den Ikonen, die ja direkt vom Turiner Grabtuch inspiriert wurden, die transzendierende Göttlichkeit am Besten darzustellen sei. Die Engel sollten zur Belebung der göttlichen Atmosphäre seines Todes beitragen. Wer genau schaut wird auch schemenhaft das Turiner Grabtuch im Gold wiederfinden können. Es sollte dadurch die bevorstehende Auferstehung symbolisiert werden, die in dieser spirituellen Atmosphäre seines körperlichen Todes sicherlich spürbar war. Der Baum des Paradieses sollte auf Christus als dem zweiten Adam hinweisen.