Kunstwerk

Station XIV

Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt

Claudine Mertens

Claudine Mertens

Gedanken

Warum habe ich beschlossen, bei der Neugestaltung des Kreuzwegs mitzumachen?

Die Stationen des Kreuzwegs Jesu erzählen von dem, was wir Menschen auf unserem Lebensweg unter anderem auch erleben und durchleben: von Ungerechtigkeit und Leid, von Enttäuschungen und schmerzhaften Erfahrungen, aber auch von Nächstenliebe und Zuneigung. Wir erkennen darin unser eigenes Leben mit seinen Höhen und Tiefen …. Es geht um das, was wir im Laufe unseres Lebens erfahren. Meine Motivation, an der Gestaltung des Kreuzweges teilzunehmen, war, diese Themen mit anderen zu teilen.

Gedanken zur 14. Station.

Der Leichnam Jesus wird zu Grabe getragen.

Matthäus 27, 59-61: « Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einem Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg… ».

Wie oft haben wir nicht selbst einen geliebten Verstorbenen voller Trauer und Ratlosigkeit, manchmal sogar voller Unverständnis, zu Grabe getragen: Wir fühlten uns verlassen und einsam, hinterfragten den Sinn dieses Abschieds … nach einiger Zeit kommt dann die Frage auf: Was erwartet uns im Jenseits? Ist dort Endstation? Hinter der Todestür, was dann? Endet alles im Dunkeln? Warum habe ich gerade diese Station ausgewählt? Meine Auswahl war zuerst instinktiv. Später ist mir aufgefallen, dass dieses Thema sehr oft meine Gedanken beschäftigt und mich stark aufwühlt.

Mein Werk

« Way to heaven »

Zeichenpapier 330 g, Originalgröße H 105 x B 80 cm.

Holzkohle, Gouache, wasserlösliche pigmentierte Schneiderkreide, Ampelitstifte, Tusche, Acrylfarbe.

Mein Werk stellt den Übergang zwischen Leben und Tod dar. Es spricht von der Wandlung der Bindung, die wir zu unseren Verstorbenen hatten. Die dunkle Farbe im Hintergrund versinnbildlicht die Fluchtstätte für unsere Trauer.

In meinem Werk wird aus dem Leichentuch ein Weg nach oben gen Himmel, zum Immateriellen. Es ist auch ein Lichtstrom, der die Menschen überflutet, und es versinnbildlicht den Weg der Kommunikation mit unseren Toten. Es drückt meine Gewissheit aus, dass sich nach dem Abschiednehmen eine neue Welt auftut, ein neuer Weg, der die Verbindung zu unseren Verstorbenen aufrechterhält.

Claudine Mertens

Im Fokus

Zur Person

Geboren 1951, zu Malmedy, Belgien.

Laufbahn

Besuchte von September 2013 bis Juni 2016 die Kurse des Malers Robby Hoffmann in Malmedy (Belgien) und von 2011 bis Juni 2016, die « Ecole de Peinture Ancienne et Contemporaine Carole Brenu » (Carole Brenu-Akademie für alte und zeitgenössische Malerei) in Visé (Belgien).

Besuchte 2017 die Kunstakademie Verviers, (Belgien). Aktmalerei bei dem Künstler Jean-Marie Geron in Lambermont, Belgien in 2018. Claudine ist auch Schülerin bei der Künstlerin Marie-Françoise Peters in Heusy (Belgien) gewesen, die sie in die Farbsand- und Natursandmalerei und in die Kreidetechnik eingeführt hat.

Erste Ausstellung im Oktober 2006.

Seitdem Teilnahme an Einzel- und Gruppenausstellungen in Belgien und Ausland. Ihre Auffassung von Kunst deckt sich mit einem Satz von Gerhard Richter: „Kunst ist die höchste Form von Hoffnung“ …

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