Auch in den schwierigsten Stunden ihres „Mutter-seins“ sagt Maria wiedermal „Ja“. Sowie sie Jesus in ihrem Leib und in ihren Armen getragen hat, so trägt Maria mit ihrem geliebten Sohn das Kreuz. Dies tut diese einfache Frau mit Herzensbildung in Stille, leidend und mit beeindruckendem Gottvertrauen. Die Farbe Blau, steht für Weite und Unendlichkeit. Mit ihrem Mantel umhüllt Maria das Leid ihres Sohnes und der ganzen Menschheit.
Das rote Kreuz betont die Leiden-schaft und den blutenden Schmerz, in dem das Leben in leuchtendem Gelb noch erstrahlt. Leben und Tod liegen so nah beieinander, das irdische mit dem neuen unbekannten Leben. Die junggebliebene Mutter mit ihrem Kind und das Kreuz, stellen diesen Zyklus da. Wir sind eben nur Gast auf Erden, aber Gott Vater hat einen Platz an seiner Seite für uns bereitet.
Darum beten wir.
Mit dem Kreuzweg in Eupen, von Nispert bis zum Berg Horeb, verbinde ich emotionale Erinnerungen. Diese habe ich bei einigen Auferstehungsfeiern mit vielen Gläubigen in den frühen Morgenstunden zum Ostersonntag erleben dürfen. Diesen Leidensweg Christi, der für mich immer mit der Auferstehung endet, sind mein Mann und ich oft während der sanitären Krise 2020 gegangen und dieser Weg hat uns auch durch seine wunderschöne Umgebung gutgetan.
Die Ängste, die Unsicherheiten und die Sorgen bekamen dort eine andere Dimension. Dass ich jetzt die Möglichkeit habe, diesen Kreuzweg neu mitzugestalten, ist mir eine Ehre und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung dar. Diese Form der religiösen Auseinandersetzung, raus aus dem Kirchenraum, braucht die christliche Gemeinschaft mehr denn je. Wenn ich dazu beitragen kann, tue ich das mit Freude.